Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Stadtbild-Alte Färbrei (Jahr 1620) - Giebelständig mit Fachwerkobergeschossen (Galerie Traufseitig sowie Erker in Giebelseite) auf zweigeschossigem Stock
Sachbegriff/Objekttyp
Architektur

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Michelstadt

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Im 8 Jahrhundert erwähnt, war der Ort Michelstadt zunächst karolingisches Eigengut. Im 9. Jahrhundert wiederum erhält der Einhard, Chronist und Vertrauter Kaiser Karls des Großen, Michelstadt mit Umgegend als Eigenbesitz von diesem geschenkt. Einhard wiederum schenkte 819 seinen Besitz dem aufstrebenden Kloster Lorsch, welches diesen Ort als Verwaltungssitz ausbaute. Im Jahre 1231 schließlich gab Papst Gregor IX. dem jahrzehntelangen Intrigen des Erzbistums Mainz nach und übertrug zunächst die Verwaltung des Klosters dem Erzbistum; 1232 schließlich übereignete Kaiser Friedrich II. das Kloster völlig dem Erzbistum – damit war das Ende des Klosters besiegelt und die Nachfolgekämpfe begannen. Im Bestreben, seinen Einfluß zu vergrößern, zerstörte Pfalzgraf Rudolf 1307 Burg und Stadt. Die Schenken von Erbach, einst Dienstmannen des Klosters, nutzten die Gunst der Stunde, erkannten den Pfalzgrafen als ihren Herren an und durften ab 1311 „ihre“ Stadt wieder aufbauen. Unter den Schenken wurde die Stadt um 1400 mit neuen, zeitgemäßen Befestigungen umgeben, die Stadtburg im Südosten wurde dabei integriert. Jahrhundertelang blühte die Stadt unter der Herrschaft der Schenken und späteren Grafen von Erbach; die neue Stadtkirche wurde ab 1461 auf einem Vorgänger errichtet. In diesen Zeitraum fällt auch die Erbauung des Rathauses, das in seinem Fachwerkstil ein Zeugnis der Zimmersmannskunst darstellt. Michelstadt blieb von nennenswerten Kriegszerstörungen weitgehend verschont, Bauernkrieg und Dreißigjähriger Krieg gingen glimpflich an der Stadt vorbei. Schließlich kam Michelstadt 1806 mit der Grafschaft Erbach an Hessen. Ab 1870 wurden Teile der Stadtbefestigung abgetragen, vor allem die Stadttore wurden niedergelegt. Dennoch hat Michelstadt heute seinen historischen Charakter bewahrt, und die „in gutem Stand“ gehaltenen Gebäude der Innenstadt, in Fachwerk und Stein ausgeführt, geben mit Stadtkirche, Rathaus, Schloß und der in weiten Teilen erhaltenen Stadtbefestigung ein sehr sehenswertes Gesamtbild ab. First mentioned in the 8th century, the village of Michelstadt has been in direct possession of the Carolingian. In the 9th century, emperor Charlemagne handed Michelstadt and a goof deal in circumference in personal passion of the chronist and personal friend “Einhard”. The latter then donated Michelstadt to the famous monastery of Lorsch, which used Michelstadt as a welcome administration base within the Odenwald area. But the rising star of this monastery was watched jealousy by the Archbishopric of Mainz, and after decades the denunciations against the monastery succeed in 1231, when pope Gregory IX. Handed over the administration of the former free monastery to the Archbishop of Mainz, followed a year later in handing over the whole possession by Emperor Frederic II. But the triumph the archbishop soon turned out as a “own goal”: In trying the extend the influence of his Palatinate, Count Palatine Rudolf invaded against Mainz and destroyed the meanwhile called town of Michelstadt in 1307. The mighty nobles of Erbach, former servants of the monastery, used the chance of the moment and accepted the Count Palatine as their new master, instead of the Archbishop. Gracefully Count Palatine Rudolf fiefed town and environment over to the nobles (and imperial cup holders) of Erbach in 1311, and for centuries the town was a successful administration center with good income of tax and toll for the later Counts of Erbach and the Palatinate too. Around 1400, Michelstadt got new and stronger walls, thereby the castle in the Southeast of the town was integrated into the defense. A new church was built between 1461-1537, and also the famous town hall, a gem of carpenter art, is from out this time. Luckily, neither the Peasant War in the 16th century, nor the Thirty years War (1618-48) did harm the town much. It lasted until 1806, when the countdom of Erbach, including Michelstadt was handed over in the “Napoleonic Period” to the Landgraves of Hesse. In 1870, parts of the town defense and all town gates were removed to enlarge the town. Today, Michelstadt still has good parts of its town wall and the moat area, which gave a impressions picture at all. Added by the church, the fine preserved old town and the castle, it is a “living picture book of history”.
Kommentar
Verortung: Bundesland Hessen; Kreis: Odenwald

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum (normiert)
1620 - 1620
Material/Technik
Holz (Balkenwerk); Riegelbauweise mit Verkröpfung oder Holznägeln; Zimmermannsarbeit
Entstehungskontext
Renaissance

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Architektur

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Thumb
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2015-01-18 - 2015-01-18
Zeitpunkt Aufnahme
18.01.2015
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
CC BY-SA 4.0
Creditline
Dieter-Robert Pietschmann